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Grundlagen

Accuracy is first. Completeness is second. Beauty is Third.

Quelle


Old, but Gold: Eric Bobrow zeigt uns 7 die Schlüsselstrategien, um das meiste aus Archicad herauszuholen.
(Als historische Referenz ist die “Tips and Tricks” Reihe von AECbytes generell interessant.)

Darstellung in Archicad

Was dargestellt wird, regelt die Ebenenkombination.
Wie viel gezeigt wird, legt man in der Strukturdarstellung fest.
Wann (Zeitstrahl) etwas dargestellt wird, regelt der Umbaufilter, der die einzige Sichtbarkeitssteuerung neben den Ebenen in AC darstellt.
Wie (Detaillevel) es dargestellt wird, regelt die Modelldarstellung. (MVO betrifft auch das Was, indem die Sichtbarkeit von “ebenenlosen” Elementen, wie Subelemente und Öffnungen geregelt wird.)
Wie (Aussehen) die Elemente erscheinen, regeln Stiftset und Grafische Überschreibung, welche genau das macht, was der Name suggeriert.
Wo (horizontal) geschnitten wird, regelt die Grundriss-Schnittebene.

Was und Wann betreffen auch die Verschneidungen von Modellelementen.


Zeichnungen sollten über die Ebenen gemanaged werden und Daten über Klassifikation + Element IDs; Änderungen an dem Einen sollten keine Auswirkungen auf das andere haben.

Darstellungsreihenfolge

Beim Zeichnen werden überlappende Elemente gemäß einer festgelegten Stapelreihenfolge gezeichnet. Standardmäßig wird diese Stapelreihenfolge durch sechs Elementklassen bestimmt:

  1. Anmerkungen (Text, Etiketten, alle Bemaßungstypen, Raumstempel)
  2. 2D-Grafiken (Linien, Kreise, Splines, Fixpunkte)
  3. Bibliothekselemente (Objekte, Lichtquellen, Treppen)
  4. 3D-Elemente (Wände, Unterzüge, Decken, Türen, Fenster, Stützen, Dächer, Freiflächen)
  5. 2D-Polygone (Schraffuren, Raumflächen)
  6. Abbildungen

Die Verdeckung innerhalb einer Klasse hängt von der Reihenfolge ab, in der die Elemente gezeichnet werden. Insgesamt werden diese Elementklassen auf 14 Stapel-Ebenen verteilt, worbei die jeweils ersten und letzen vier standardmäßig leer bleiben (= 3D-Elemente landen also beispielsweise erst einmal in Stapel-Ebene 8). Die endgültige Stapelreihenfolge basiert nun auf dem Zusammenspiel von Stapel-Ebene und Elementklasse. Alle Elemente auf einer Ebene überlagern die Elemente einer niedrigen Stapel-Ebene, unabhängig der jeweiligen Klassen. Elemente können händisch auf eine andere Stapel-Ebene gebracht werden. Auf jeder Ebene gilt wiederum die globale Reihenfolge der Elementklassen. Ein Text auf Ebene 1 kann also durch nichts überlagert werden. Eine Ebene nach hinten geschoben könnte allerdings sehr wohl eine in der ersten Stapel-Ebene liegende Schraffur den Text verdecken.

Projektlage

In der Projektlage wird eingetragen, wo der globale Archicad-Nullpunkt sich in der echten Welt befindet. So können Breiten- und Längengrad, und die Nordrichung eingetragen werden. Auch die Höhenlage in Bezug zum Meeresspiegel* kann hier eingetragen werden. Damit ist das Delta des Archicad-Nullpunkts zum Meeresspiegel gemeint. Beispielsweise bedeutet ein Wert von -1.0, dass der AC-Nullpunkt einen Meter unter der Normalnullreferenz liegt. Betrachtet man es andersherum, kann es hier schnell zu einem Vorzeichenfehler kommen.
Siehe auch Do’s and Dont’s
*Zum Thema Meerespiegel: Natürlich ist die Bezeichnung nicht korrekt, aber es versteht so jeder, was gemeint ist. Tatsächlich ist seit 2016 die Höhe über Normalhöhennull (NHN) im DHHN2016 ausschlaggebend. Mehr Infos.

Verschneidung

In Archicad gilt als Grundvoraussetzung für Verschneidungen (oder Verbindungen), dass die Konstruktions-Elemente im Raum zusammentreffen müssen. Alle Konstruktions-Elemente werden in allen Sichten bereinigt, sofern sie sich durchdringen. Im Fall von kollidierenden Schalen, Morphs und Dächern müssen diese außerdem mit den Befehlen des Verbindungsmenüs verschmolzen oder getrimmt werden.

Die resultierende Verschneidung hängt von den Baustoff-Prioritäten der Elemente ab. Das Element bzw. die Schicht mit dem Baustoff der höheren Priorität schneidet das Element mit der niedrigeren Priorität. Dies passiert bei den folgenden Elementen: Wand, Träger, Stütze, Decke, Dach, Schale, Morph.

James Badcock hat über die wichtige Verbindung »Wand–Dach« folgendes Video erstellt (EN, 8:22):

Automatische Verschneidungen in Archicad

Wand
Unterzug Stütze Decke Dach Schale Morph
Wand
Kollision + Ref.-Linie Kollision Kollision oder Umwicklung Kollision Verbinden Verbinden Verbinden
Unterzug Kollision oder Ref.-Linie Kollision Kollision Verbinden
Verbinden Verbinden
Stütze SEO Kollision Verbinden Verbinden Verbinden
Decke SEO
Verbinden Verbinden Verbinden
Dach Verbinden Verbinden Verbinden
Schale Verbinden Verbinden
Morph Verbinden
  • Grün: Automatische Verschneidung nach Baustoff-Priorität auf Schichtniveau
  • Blau: Verschneidung nach Baustoff-Prioriät auf Schichtniveau, erfordert aber Verschmelzen/Anpassen
  • Rot: Nur auf Elementebene mittels Solid Elements Operations

Anmerkung: Die symbolische Grundriss-Darstellung “überschreibt” eine echte 3D-Projektion. Ansonsten ist die Darstellung aber in allen Sichten korrekt und übereinstimmend.
Ebenen-Verschneidungsgruppen bieten eine zusätzliche Möglichkeit der Steuerung. Elemente, deren Ebenen unterschiedliche Verschneidungsnummern haben, verschneiden sich nie. Sonderfall: Elemente in der Ebene mit der Verschneidungsgruppennummer 0 (null) verschneiden nicht einmal untereinander.

Auswählen

Wenn man ein Werkzeug ausgewählt hat, lassen sich trotzdem Elemente selektieren, indem man die ⇑ Umschalt-Taste drückt. Dabei erhalten die Elemente des aktuellen Werkzeugtyps vorrang vor anderen, selbst wenn sie sich in der Darstellungsreihenfolge dahinter befinden.

Favoriten

Gute Favoriten anzulegen ist eine Kunst, aber hilfreich! Solange man alleine arbeitet, ist das Unterfangen ohnehin unproblematisch, im Teamwork wird es schwieriger (Oft verwendet nur der Ersteller selbst die Favoriten). Bibliothekselemente behalten immer ihre Grundeinstellung – dort hilft nur der Favorit.
Die Grundeinstellung aller Werkzeuge ist die letzte Einstellung vor dem Sichern. Folgender Workflow hat sich etabliert: alle Werkzeuge einmal in ihrer gewünschten “Vorlagengrundeinstellung” platzieren, anschließend mit der Pipette einmal alles aufnehmen. Alle Elemente löschen und als .tpl anlegen.

Raster in Archicad

In den Rastereinstellungen geht es etwas verwirrend zu. Denn dort finden sich gleich drei Raster, deren Relation zu einander nicht klar scheint: “Konstruktionsraster”, “Nebenraster”, und “Fangraster/Stoßen”.
In der Standardvorlage ist dabei nur das Konstruktionsraster mit einem Abstand von je 1m in X- und Y-Richtung aktiv. Unintuiverweise liegt das Nebenraster, sobald eingestellt, jedoch nicht daneben(im Sinne einer Nachfolge), sondern kommt stattdessen als erstes. Das Raster beginnt am globalen Ursprung und beginnt mit dem Nebenraster. Das ist ungewohnt, denn um beispielsweise eine Rasterlinie jeden Meter, sowie eine Nebenrasterlinie von 15 cm zu bekommen, muss im Nebenraster nun zwar noch logisch die 0,15 eingetragen sein, im Hauptraster aber 0,85 – denn dieser Abstand wird zum Nebenraster addiert(!).

Rasterfang?

Um die im Grundriss sichtbaren (sofern das “Konstruktionsraster” denn dargestellt wird) Rasterlinien zu fangen, muss man das “Konstruktionsraster” fangen, ansonsten wird die Einstellung unter “Stoßen” im Rasterdialog verwendet. Anders ausgedrückt: Die Einstellungen “Am Fangraster einrasten” und “Am Konstruktionsraster einrasten” sind zueinander komplementär, nur eine Option kann gleichzeitig aktiv sein.

Troubleshooting

“The solution is probably easy but not obvious.”

  • Schlechte Performance im 3D – Das kann, neben anderen Gründen wie riesigen Texturen oder unsachgemäßer Anwendung von SEO, an einer einer übermäßigen Anzahl an Polygonen liegen. Siehe dazu AsiaBIM
  • Die Nachricht Die Festplatte ist voll. Archicad muss jetzt geschlossen werden:
    1. Klicken Sie nicht auf “OK”, denn dann schließt sich Archicad sofort.
    2. Gehen Sie im Explorer zu C:/Users/<username>/GRAPHISOFT/Autosave-<Archicad version> / im Finder zu /Users/<username> /Library/Application Support/GRAPHISOFT/AutoSave-<Archicad version>
    3. Kopieren Sie den Inhalt an eine andere Stelle.
    4. Es müsste ein Unterordner namens @ODB_Database_<nummer> existieren. In diesem Ordner liegt eine Datei mit der Endung .fbd.
    5. Ändern Sie die Endung zu .pln.
    6. Öffnen Sie eine neue Archicad-Instanz, allerdings nicht mit Doppelklick auf die eben “erstellte” Datei. Stattdessen wählen Sie diese zum Öffnen & Reparieren aus. Archicad sollte nun den letzten Schritt des Autosaves für Sie wiederhergestellt haben.
  • Wiederherstellen von abgestürzten Dateien:

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